AKN-2011-November-Sitzung
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Protokoll der AKN-Herbst-Sitzung vom 04.11.2011
- Ort: Wilgartswiesen, Gaststätte Wilgartastube (Nebensaal)
- Zeit: 19 Uhr
- Anwesende: 27 Teilnehmer lt. Anwesenheitsliste
TOP 1
Günter Reinhardt eröffnet um 19:15 Uhr die Sitzung und begrüßt die Teilnehmer.
TOP 2 : 2.1 Wegebau und Patenschaften
(Wolfgang Peter) : In 2011 fand eine Aktion am Hochstein statt, ausgeführt vom DAV K’lautern und der Jugendfeuerwehr Frankenthal unter Aufsicht der Landesjugendleiterin des DAV, Katja Becker. Es wurden am Zustiegspfad Stufen ausgebessert. Am Burghalderfels wurden am Pfad zu den Dächern Erosionsschutzmaßnahmen durchgeführt. Arno Sprau ergänzt, dass bereits 2010 die Landesjugendleitung mit der Jugendfeuerwehr Frankenthal Maßnahmen an der Rotgrauen Wand durchgeführt hat. Für 19./20.11. 2011 sind am Hochstein weitere Maßnahmen geplant, wofür Meldungen von Helfern erbeten sind. Sprau entschuldigt Katja Becker, die wegen eines anderen Termins verhindert ist.
2.2 Sanierung und Sicherheit:
(Rainer Scharfenberger): berichtet, dass mehrere alte Ringe in bestehenden Routen ausgewechselt wurden, z.B. auch an der Klosterwand. Nur wenige Neurouten wurden im Berichtsjahr erschlossen; diese sogar z.T. ohne Haken. Es scheint sich die Einsicht durch zu setzen, dass ohne Beeinträchtigung der Natur nichts mehr möglich ist, was zu löblicher Zurückhaltung bei Neuerschließungen führt. Auch in 2011 sind im Wasgau mehrere Kletterunfälle geschehen, erfreulicherweise ohne gravierende Folgen. Um die Umsteiger von Kletterhallen zu Naturfelsen mit den spezifischen Eigenarten letzterer vertraut zu machen, regt Scharfenberger die Einrichtung einer Schulungswand an. Da hierzu aus Naturschutzgründen kein Fels (Naturdenkmal !) verwendet werden kann, schlägt er einen Steinbruch vor und zwar den von Hinterweidenthal. Werner Mang hält diesen für eine ungeeignete Alternative, da in diesem Steinbruch in der Vergangenheit schon Bruten von Wanderfalken stattfanden, er also ein potentieller Brutfels ist. Arno Sprau teilt die Bedenken und regt eine Begutachtung vor Ort an.
2.3 Felssperrungen und Vogelschutz
Franz Grimm sieht sich mangels Informationen außerstande den Bericht zu erstatten. Werner Mang gibt stattdessen einen Kurzbericht: Südlich der B10 (einschließlich der unmittelbar anliegenden nördlichen Felsen) gab es in 2011 20 Sperrungen wegen Wanderfalken, 3 wegen Kolkraben. Es siedelten sich 16 Brutpaare an, davon waren 10 Brutpaare erfolgreich und zogen 29 Jungvögel auf. Außerdem waren in Steinbrüchen 4 WF-Bruten und an Bauwerken (darunter 2 Brücken) 14 WF-Bruten.
TOP 3: Bundesausschuss Klettern und Naturschutz
Dieter Daut berichtet über Tätigkeiten des Bundesausschusses Klettern und Naturschutz des DAV und der Kletterverbände in Deutschland: Kletterer, die aus der Halle an Naturfelsen wechseln haben dabei große Schwierigkeiten; sie suchen an den Felsen die Routen und Sicherungspunkte und sind häufig total überfordert. Sie haben meist begrenzte Naturschutzkenntnisse. In den Kursunterlagen fehlen häufig Naturschutzhinweise. Im Internet fehlen in den Beschreibungen von Kletterziele fremdsprachliche Hinweise. Heinz Illner ergänzt: Der DAV ist der größte Kletterhallenbetreiber und verfügt über die meisten Mittel. Ihm obläge es, den Übergang von der Halle an den Naturfels für junge (neue) Kletterer besser zu managen. Illner regt des weiteren an, sich mit Vertretern anderer Klettergebiete in Verbindung zu setzen, um, wenn möglich, eine bundeseinheitliche Gestaltung der Sperrschilder zu erreichen. Illner berichtet, dass der Bundesausschuss seit 20 Jahren besteht. Daut regt an, die Beschilderung bei uns als Grenzgebiet mehrsprachig zu gestalten. Stenz verweist auf die Piktogramme der derzeitigen Schilder, die keiner Übersetzung bedürfen. Scharfenberger weist darauf hin, dass in den Bemühungen, Naturschutzinformationen den Kletterern zugänglich zu machen, die PK dem DAV um Jahre voraus sei, u.a. mit dem Flyer zu „sanftem Klettern“. Beim Wechsel von der Halle zum Fels sollten Kletterer noch mehr Unterstützung erfahren, nicht nur in Naturschutzfragen, sondern auch bezüglich spezifisch anderer Methoden, z.B. beim Sichern. Wolfgang Mildner ergänzt, dass die erforderlichen Informationen in den Kletterhallen zu verbreiten schwierig ist. So war z.B der Aushang der PK-Information in der Kletterhalle in Ludwigshafen nach kurzer Zeit wieder verschwunden. Weinrich ist der Ansicht, dass die kolportierten Fälle von Fehlverhalten von „Umsteigern“ die Ausnahme seien und nicht die Regel. Zitat Weinrich: „Nicht jeder, der von der Halle an den Fels geht ist eine Drecksau“. Illner bestätigt Weinrich. Er zitiert einen aktuellen „Rheinpfalz“-Artikel, der über die Situation am Heidenfelsen bei Bad Dürkheim berichtet. Ein beabsichtigtes Kletterverbot dort wegen regel widrigen Gebrauchs von Magnesia würde auch eine DAV-Jugendgruppe treffen, in der man sich um umweltbewusstes Verhalten bei Kindern und Jugendlichen bemüht.
TOP 4: Kassenbericht
Der vorgesehene Kassenbericht konnte wegen der Abwesenheit von Wambsganß nicht vorgelegt werden.
TOP 5: Vorgehensweise bezueglich der Felssperrungen 2011
Die ab 1. Februar 2012 gültigen Felssperrungen wurden nach Maßgabe des AKN-Arbeitspapiers ohne größere Diskussionen festgelegt (Siehe nachstehende Liste). Vorläufige Sperrliste :
- Altschloßfelsen
- Asselstein
- Bavariafels
- Buhlsteinpfeiler
- Dingental Turm
- Dürrensteine
- Glasfelsen
- Hirtsfels
- Hülsenfelsen
- Leberstein
- Kesselwand, westl.
- Krähenstein
- Krappenfels
- Lämmerfelsen
- Lattenteichfels
- Pferchfeldfels
- Retschelfels
- Rödelstein
- Rötzenfels
- Rotzollwand
- Rumbachplatte
- Steinbruch St. Martin
- Steinbruch Lambrechts
- Ruppertstein
Einige Sperrungen erfolgten wegen Kolkrabenbruten in den zurückliegenden Jahren. Anstelle des Hundsfelsens wurde der Leberstein gesperrt; bei beobachteter Umorientierung der WF erfolgt Umsperrung. Der Retschelfels wird wegen der Anwesenheit des Uhus gesperrt. Unklar ist immer noch, ob tatsächlich eine erfolgreiche Uhubrut stattfand. Es besteht weiter Beobachtungsbedarf. Günter Reinhardt dankt allen, die sich bisher an Sperrungen (Anbringen und Entfernen der Sperrschilder), sowie an Beobachtungen und Bewachungen an Horstfelsen beteiligt haben.
TOP 5: Verschiedenes
- Werner Mang: Um eine frühzeitige Tourenplanung -vor allem auswärtiger Kletterer- zu erleichtern, bittet Mang die Sperrungen in der PK-Tourendatenbank nicht erst mit Inkrafttreten der Sperrungen ( 1. Februar) zu veröffentlichen, sondern zu einem früheren Zeitpunkt. Weinrich erläutert, dass das Konzept der offiziellen Sperrliste auf der PK-Homepage ist, grundsätzlich die aktuelle Situation bei Aufruf der Liste darzustellen
- Hans Jürgen Cron bemängelt die unzureichende Öffentlichkeitsarbeit des AKN und die dadurch geringe Resonanz seitens der Öffentlichkeit. Er regt an, die Ergebnisse der Arbeit des AKN unter dessen Namen zu veröffentlichen. Günter Reinhardt schlägt vor, die Protokolle der AKN-Sitzungen auf der Homepage der PK zu veröffentlichen.
- Sprau berichtet, dass das Forstamt Hinterweidenthal sich über Boulderer beschwert, die im Wieslauter-Quellgebiet die erlaubten Wege verlassen um Felsen in der Kernzone zu beklettern. Es besteht weiter Z.Zt. ist auf den Beschilderungen an den erlaubten Zugängen dieser Bereich als „Zone der natürlichen Entwicklung“ benannt. Die Neu-Beschilderung mit der Bezeichnung „Kernzone“ ist in naher Zukunft vorgesehen. Sprau empfiehlt dringend, alle Hinweise und Anordnungen in der Kernzone zu beachten, da widrigenfalls mit drastischen finanziellen Folgerungen zu rechnen sei. Wolfgang Peter schlägt vor, alle Felsen in der Kernzone namentlich zu benennen und ganzjährig zu sperren, womit ein Zugang zu den Felsen nicht mehr angezeigt sei. Sprau schlägt vor, über den AKN zu verbreiten, dass das Betreten der Kernzone außerhalb erlaubter Wege verboten sei und damit automatisch der Zugang zu den darin liegenden Felsen. (Anmerkung: Falls, wie vorgesehen, dieses Protokoll veröffentlicht wird, ist dies erfolgt). Illner stellt fest, dass der Forst seinerseits Defizite in seiner Öffentlichkeitsarbeit habe. Scharfenberger fragt, ob im ablaufenden Jahr gegen irgendwelche Kletterer Strafanzeigen wegen Umwelt - oder Naturschutzvergehen gestellt wurden. Für die Landkreise SÜW und SWP verneinen Dümmler und Sprau dies.
- Günter Reinhardt kündigt an, dass neue Sperrschilder angefertigt werden sollen. Dies wird nötig, weil viele Schilder abhanden gekommen sind und die Bezeichnung der zuständigen Behörde sich geändert hat. Peter Weinrich hat die notwendigen Angebote eingeholt.
- Rainer Scharfenberger berichtet vom Auftreten großer Schwärme der Harlekinkäfer an verschiedenen Felsen, verursacht vermutlich durch die bisher milde Witterung.
Da keine weiteren Wortmeldungen mehr vorlagen, erklärte Günther Reinhardt die Sitzung um 21:50 Uhr für beendet.
Ludwigshafen/Rhein, 06.11. 2011
Roland Stenz (Protokollführer)