Wirklich oben bist du nie
„Wirklich oben bist du nie – Reinhard Karl“
Am 11.3.2023 freuen wir uns in Zusammenarbeit mit dem Regisseur Harald Weiß den Dokumentarfilm “Wirklich oben bist du nie” über das Leben und Wirken von Reinhard Karl zu zeigen. Auch wenn in der Rücksicht sein Beitrag zur Popularisierung des Klettersports und seine alpinistischen Leistungen unbestritten sind, waren die damaligen “Outsider” das im Verein und im Klettersport in der Pfalz keineswegs, zumindest zur damaligen Zeit.
Daher haben wir unseren ehemaligen Präsidenten Heinz Illner um eine kleine Einordnung und ein Vorwort zum Film gebeten, um den damaligen Kontext etwas zu erläutern. Wir sind gespannt.
Der Film wird am 11.3.2023 um etwa 19:30h im Bärenbrunner Hof zu sehen sein. Der Hof bittet um Voranmeldung, da der Platz natürlich eher beschränkt ist.
Dokumentarfilm, 2021, 113 Minuten, Regie: Harald Weiß
1978 erreicht der Heidelberger Reinhard Karl als erster Deutscher den Mount Everest und wird zum prominentesten deutschen Bergsteiger. Aber Reinhard Karl ist nicht nur Bergsteiger, er ist auch Fotograf, Autor, Sportkletterer; er findet eine neue, freie, ungeschönte Sprache für die unheldenhaften Seiten des Bergsteigens, entwickelt in seinen Bildern einen neuen Blick auf die Berge. 1977 entgrenzt er die bis dahin beim 6. Grad endende Schwierigkeitsskala (Pumprisse -Nöltner, Kubin, Mühe und Kienzler dann die 2. und 3.Begehung). Sein Leben ist eine Auf- und Ausstiegsgeschichte, eine Suche nach Freiheit von der Fremdbestimmung, eine Suche nach dem eigenen Ich. Reinhard Karl gibt dem Klettern eine philosophische Stimme. Als er 1982 als erster Deutscher auf dem Gipfel des Fitz Roy steht, schreibt er: „Ich habe mein Ich auf den höchsten Punkt gebracht, und dort lege ich es zurück, das Ich, das ich sein will.“ Wenige Monate später wird Reinhard Karl in der Cho Oyu Südwand von einer Eislawine erschlagen. … Cron/Schindler erinnern mit „Maitrauer“, Fred Ehrhardt mit „Zeit zum Atmen“ an Reinhard Karl.
Freunde und Weggefährten (Reinhold Messner, Bernd Arnold, Oswald Oelz, Bernd Kullmann, Sepp Gschwendtner, Thomas Nöltner, Andreas Kubin …) erzählen über ihre Erfahrungen und Erlebnisse mit Reinhard Karl. Seine eigenen Bilder und Texte zeigen die Innenperspektive Reinhard Karls. Ausschnitte aus Fernsehproduktionen der 1970er und 1980er Jahre ergänzen dieses facettenreiche biographische Filmbild.
Der Regisseur Harald Weiß ist sehr angetan, dass seine Doku in „Reinhard Karls Sehnsuchtsheimat“, dem Bärenbrunnerhof, zu sehen sein wird.
Bilder: (c) Reinhard Karl, Karl Weiß