SanSi Gruselkabinett
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SanSi Gruselkabinett
Eines vorneweg:
Hakenbrüche/-ausbrüche sind in der Pfalz glücklicherwese extrem selten. Es ist bisher nur ein Fall bekannt, bei dem ein Bohrhaken (aka. “Ring”), glücklicherweise ohne fatale Folgen, ausgebrochen ist. Die Ursache hierbei war dabei zu kurzes Material in zu weichem Fels.
Bei Verwendung von normgerechtem Material und fachgerechtem Setzen kann dem Material in der Pfalz durchaus vertraut werden, was auch Zugversuche im Sandstein belegen.
Ein Thema der letzten Sitzung des Arbeitskreises Sanierung und Sicherheit:
- Was so alles bei der Sanierung an nicht normgerechtem Material zum Vorschein kommmt.
Beispiele
Zu kurz…
Unser Felswart dazu:
- “Überraschend kurz - und völlig ungenügend selbst um nur daran abzubauen - hat sich die Bohrhakenlänge des bisherigen 3.Haken im “Sechs-Haken-Weg” am Haas gezeigt. Zudem steckte der direkt an einer Überhangskante mit teils mürbem Gestein. Der (damalige) Akteur ist bekannt und berüchtigt, und bis dato unbelehrbar!.
Kürzlich ausgetauscht wurde er gegen das gegenüber dargestellte etwas längere Modell.
Die Sache ist umso bedenklicher, als dass man von außen betrachtet auf eine astreine Zwischensicherung schließt (blanker Edelstahl, professionelle Schweißnaht des Rings). In festem Sandstein (Haardt) in glatter Wand wäre dabei fast nichts auszusetzen, aber im Wasgau…!”
Nicht umsonst hat sich die PK seit langem auf die Fahne geschrieben bei Sanierungen im Regelfall nur noch die sog. “Franzosenösen” (in der Langversion für weichen Fels oben im Bild) zu verwenden. Die klassischen “Schaukelringe” (in der langen Version) kommen nur noch in historischen Wegen zum Einsatz.
Gerade in der Pfalz, bei traditionell geringer Hakendichte, ist es umso wichtiger, dass man sich auf die vorhandenen fixen Sicherungspunkte verlassen kann, zumal von Aussen nicht eingeschätzt werden kann, wie tief der Haken im Fels steckt. Beispiel:
Selber Durchmesser der eigentlichen Öse, ähnliches Material, etwas größerer Ring, relativ nah an der Kante gesetzt. Wie lang der wohl ist? (Sanierungskandidat)
Material?
Weitere Beispiele nicht langzeit-tauglichen Materials, alle aus dem letzten Jahr, bei den über 170 Sanierungs-Aktionen in der Pfalz im letzten Jahr.
Vermutlich kalt gebogen und verschweißt, nicht per Wärmebehandlung entspannt. Körpergewicht hätte der noch gehalten, aber einen Sturz?
Nicht eben fachgerecht verschweißt. Zumindest lang genug und, je nachdem wie und wo er gesetzt ist (s.u.), von der Materialstärke her scheinbar ausreichend, trotzdem würde ich an dem eher ungern Abbauen/Umlenken.
korrekt gesetzt?
Hakenbruch im Frankenjura
Wie wichtig neben der Verwendung normgerechten Materials auch ein korrekter “Einbau” ist, hat sich letztes Jahr im Frankenjura gezeigt, wo an der Ammertaler Wand ein Umlenker beim Topropen gebrochen (!) ist. Der Abschlussbericht wurde jetzt veröffentlicht. Fazit: Kein Material- aber Setzfehler, der Haken stand zu weit raus.
Da schon aus Naturschutzgründen in der Pfalz das “Doppeln” von Umlenkern nicht in Frage kommt, ist es für uns umso wichtiger, dass nur geeignetes Material in richtiger Verarbeitung zum Einsatz kommt.
Tipp: Auch beim Topropen immmer mindestens noch den vorletzten Haken auf Sichererseite eingehängt lassen. Auch so lässt sich Redundanz in der Umlenkung herstellen. Bei einem weiteren Umlenker-Ausbruch im Frankenjura (in schlechtem Fels gesetzt), konnte so Schlimmeres verhindert werden.
Euch weiter eine gute Zeit am Fels
der vize