Die Zukunft des Boulderns in der Pfalz
Angesichts der aktuellen Situation, drohende Sperrung am Heidenfels + Kernzonenproblematik, veröffentlichen wir (mit freundlicher Genehmigung des Autors :-)) einen Artikel aus dem <a href=“http://pfalzboulder.forums-free.com/>Pfalzboulderforum :
Liebe Boulderer,
das Pfalzboulderforum hat bald die stolze Zahl von 100 Mitgliedern erreicht. Ich gehe davon aus, dass diese fast 100 Boulderer gerne und häufig in der Pfalz bouldern gehen und ihnen dieses wunderschöne Gebiet (bestes Bouldergebiet Deutschlands) am Herzen liegt und wir alle noch viele Jahre an den schönen und einmaligen Sandsteinbl öcken verbringen möchten und können.
Dafür bedarf es aber in Zukunft unseres verstärkten Einsatzes, denn auch wenn uns dies manchmal unverständlich erscheint, stößt unsere Begeisterung für das Klettern in Absprunghöhe nicht überall auf Verständnis, geschweige denn auf Begeisterung. Verstärkt wird diese Skepsis oder gar Ablehnung, wenn wir uns an Regeln oder Richtlinien nicht halten. Damit meine ich nicht, wie genau es jeder mit seinen Begehungen nimmt (Sitzstart ist nicht immer gleich Sitzstart usw.), dies beeinflusst nämlich nicht das Bouldern für andere, sondern wie gehe ich mit dem “Sportgerät”, Fels und Natur um. Die Natur und der Fels können nicht ersetzt werden und deswegen sollte es unser größtes Interesse sein dieses einzigartige Sportgerät zu erhalten und zu pflegen.
Daher hier zuerst ein allgemeiner Aufruf oder besser gesagt:
Bitte lest euch mal, wenn noch nicht geschehen, die Richtlinien für sanftes Klettern in der Pfalz durch und den Boulderappell des DAV . Und vergleicht ihn mal mit eurem Verhalten am Fels. Solltet ihr große Differenzen feststellen, solltet ihr was ändern, denn wir müssen vor allem hier in der Pfalz nachhaltige Boulderer und Kletterer sein, reine Konsumenten, die dass Prinzip der verbrannten Erde betreiben sind in der Pfalz und wahrscheinlich in jedem Outdoorbouldergebiet der Erde unerwünscht. Und als nächstes, behaltet diese Wissen nicht für euch, sondern kommuniziert es. Sprecht andere anscheinend ahnungslose Boulderer an und macht sie, (das kann man auch nett machen) auf ihr Fehlverhalten aufmerksam. Ich weiß was manche über den DAV oder die PK denken, dennoch sind die beiden Vereine wichtige Partner beim Erhalt der Kletter- und Bouldergebiete. Wir müssen zusammenarbeiten, um unsere Interessen, das Bouldern in der Pfalz und anderswo zu erhalten, durchzusetzen.
Und nun zu den aktuellen Themen: Am Freitag Abend war SanSi-Sitzung der PK und dort konnte man erfahren, dass das Bouldergebiet Heidenfels kurz vor der Endgültigen Sperrung steht. (Die Gründe wurden bereits in diesem Forum erläutert.) Anscheinen gibt es aber noch einen Ausweg, denn die zuständige Behörde gibt den Boulderern anscheinend noch eine Chance, sollte ein konstruktiver Vorschlag von Seiten der Boulderer erfolgen. Eine Putzaktion 2, 3 oder 4 wird wohl aber nicht mehr reichen. Im privaten Kreis wurden bereit Lösungen angedacht: z.B. Gebietspartenschaft (Boulderer aus der Nähe von Bad Dürkheim die sich für das Gebiet verantwortlich fühlen und gelegentlich nach dem Rechten sehen), die Boulderer erklären sich bereit an den zentralen Felsen des Heidenfelsen nicht mehr zu Bouldern um in Zukunft kein Konfliktpotenzial mehr zu bieten und ihren Willen für Zusammenarbeit zu demonstrieren, ….. weitere Vorschläge dürfen gerne gemacht werden, allerdings müssen auch bald Taten folgen, sonst ist der Zug abgefahren. Und nun zum nächsten, in meinen Augen noch deutlich tragischerem, Thema: In der Pfalz gibt es seit ca. 2 Jahren die Kernzone, was das im genauen heißt kann jeder Interessierte recherchieren, für uns Boulderer ergibt sich in diesem Zusammenhang aber ein großes Problem, denn die Felsen, vom Hermersbergerhof kommend links, d.h. Otterfelsen, Husarenfelsen, Schmaler Hals, Wartenberg, Kieneck…?, können nicht mehr erreicht werden. Ich sage bewusst erreicht, denn das Klettern oder Bouldern ist in der Kernzone nicht verboten, nur das Verlassen der ausgewiesenen Wege (es gibt drei Fernwanderwege über die man die Kernzone weiterhin betreten darf). So wie man auf der SanSi-Sitzung erfahren konnte, wird wohl in der nächsten Zeit verstärkt darauf geachtet werden, dass diese Verordnung auch eingehalten wird. Deshalb meine Bitte: Kommuniziert dies. Vor allem gebietsfremde Boulderer sollten darauf aufmerksam gemacht werden, dass die Gebiete de facto gesperrt sind und sie ein anderes unproblematisches Gebiet besuchen sollten. Denn je mehr Boulderer nach wie vor die betroffenen Gebiete besuchen, um so schneller wird sich die Situation zuspitzen. Bitte versteht mich nicht falsch, mein Appell klingt jetzt erstmal so, gehorcht und lasst euch alles gefallen auch, wenn es Stuss ist. Wenn es aber hart auf hart kommt sitzen wir definitiv am kürzeren Hebel und ich hoffe das man durch konstruktives Vorgehen noch etwas bewirken kann. Deshalb denke ich auch, dass wir im Falle der Kernzone, konstruktiv in die Offensive gehen sollten. Es muss doch möglich sein, Felsen wie den Schmalen Hals als Bouldergebiet offiziell zu erhalten, an dem nur wenige Meter ein Fernwanderweg vorbeiführt. Hier hoffe ich auf konstruktive Vorschläge und Aktionen, die uns Helfen die anstehenden Probleme im Sinne der Boulderer zu lösen.
Vielen Dank fürs lesen und für eure aktive Arbeit für das Bouldern in der Pfalz!
Florian G.